13.–19. August

Filmische Reportage in drei Teilen

22. August 2011, in Neues aus den Workshops, 8 Kommentare


 

Einen Film drehen zum KZ Sachsenburg, das soll Spaß machen? Wie kann das sein? Darf das überhaupt sein? Muss es nicht darum gehen, der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken?

Was heißt hier „Spaß“? Wenn man gemeinsam über verrückte Filmideen lacht oder über komische Situationen beim Dreh, vergisst man dann völlig, dass man sich auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers befindet? Nein, im Gegenteil, keine makabren Scherze! „Spaß“ meint die Art, wie man sich gemeinsam in der Dunkelheit bewegt, dabei wird viel und auffällig laut geredet, gepfiffen sogar. Es geht darum, Spannung abzubauen sobald aus der Schattenwelt die ersten Umrisse, die ersten Spuren auftauchen und man enger zusammenrückt. Niemand von uns wäre wohl allein so weit gegangen, aber zusammen wollen wir herausfinden, was sich im Dunkel der Geschichte verbirgt.

Jetzt ist die richtige Zeit, denn jetzt ist draußen Tag. Auf die Nacht will keiner von uns warten und so wird auch nicht viel geschlafen auf dem Scheunenboden oder in den Zelten jenseits des KZ-Geländes. Lieber sitzen wir am Lagerfeuer mit der Gitarre und erzählen. Auf unserer Reise durch die Vergangenheit gedenken wir der Opfer, damit wir selbst nicht zu Opfern werden oder zu Tätern. Aber für uns ist die Geschichte auch spannend. Wir können es wagen, neugierig zu sein, wenn wir uns auf uns verlassen, wenn wir zum Gegenteil dessen werden, das hier seine Spuren hinterlassen hat.

Der Zwangsarbeit setzen wir die selbstbestimmte Kunst entgegen. Aus Werkzeugen des Terrors machen wir Mittel zur Verständigung, das gilt für Hammer und Meisel ebenso wie für Mikrofon und Kamera. Unser Film soll kein Propagandafilm sein, er soll die Brüche zeigen, jene Möglichkeiten zum Einstieg, welche Geschichte, Gegenwart und Zukunft ineinander erzeugen zwischen Tourismus und Terror, Geld und Gedenken, Parkplatz und Prügelbock, Faschismus und Fahrradtour, Fabrik und Folterkeller, Zelten und Zwangsarbeit, Schrecken und Spaß. (binario-stern.de)

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8 Reaktionen

  1. Enrico sagt:

    es ist doch sehr beeindruckend, was sich getan hat in dieser einen woche! der film weckt saympathie für den ort, seine geschichte und für die, die ihn gemacht haben. dafür dank! bleibt zu hoffen, daß er ein breites publikum findet und vielleicht menschen die bereit sind, auf die offenen fragen zu antworten.

  2. Capy sagt:

    Ich finde der Film schreit gerade zu nach einer FORTSETZUNG ;)

  3. Christina sagt:

    @ Capy: bin ich voll dafür!
    das WAS WIRD müssen wir noch weiter ausbauen….

    • Capy sagt:

      Jaaaaaaaaaaaaa……………….. ; )

      • Checker sagt:

        huuuhuuuuuuuu hey Capy, ich bin ganz deiner Meinung, wir müßen dranbleiben und unbedingt mit Georgy und Annett reden, eine Fortsetzung machen.

  4. Checker sagt:

    Hey< Enno danke für die netten worte zum film, findest du net oh, dass es eine fortsetzung geben sollte, wäre doch was

  5. Checker sagt:

    Hey leute i finds klasse, wenn es eine fortsetzung geben würde. i wär dabei u. lg. an die andern Euer Checker aus Chemz

  6. Capy sagt:

    Checker dich gibt es auch noch

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